Chemie als Profilfach in Baden Württemberg

[ühwirth]

Hallo,

ich möchte mich mal erkundigen, wie das
Oberstufen-Niveau im Fach Chemie ist.
Ich komme nun in die 12. Klasse (von 13) und habe Chemie als Profilfach
gewählt. Seither (Klasse 9-11) hatte ich immer ne 2 in Chemie und der
Fachlehrer meinte ich sei dafür geeignet. Was allerdings in der Abizeitung
über die Schwierigkeit stand, macht mir ein bisschen sorgen.
Wer hat das Abitur gerade in BW gemacht und kann von eigenen Erfahrungen
berichten?

Danke

ühwirth

[Volker Gringmuth]

Was allerdings in der Abizeitung über die Schwierigkeit stand,
macht mir ein bisschen sorgen.

Ich weiß nicht, wie's bei Euch ist - bei uns (Abi 87) war die
Abizeitung zwar immer äußerst lustig, aber auch so ziemlich das Letzte,
was mir zum Themenkomplex "ernstzunehmende Informationsquellen"
eingefallen wäre. Noch weiter hinten kam einklich nur noch das lokale
Blättchen der Jungen Union.

Den schon eingeschlagenen Weg, mit dem Lehrer Deines geringsten
Mißtrauens darüber zu sprechen, solltest Du vielleicht eher
weiterverfolgen :)


vG

[Marcel Noe]

Post by ühwirth
Wer hat das Abitur gerade in BW gemacht und kann von eigenen Erfahrungen
berichten?

Ich bin zwar nicht in Baden Würtemberg sondern in Rheinland-Pfalz zur
Schule gegangen, aber ich denke zum Thema Abitur und Leistungskurse (was
wohl in etwa den BW Profilfächern entspricht) ist es doch überall
ziemlich ähnlich: Es wird masslos überdramatisiert. Teilweise von den
guten Schülern, damit ihre Leistung höher geschätzt wird, teilweise von
den schlechten, um eine Entschuldigung für ihre Leistungen (oder das
Ausbleiben selbiger) zu haben.

Wenn du bisher gut mit dem Fach zurrecht gekommen bist, wirst du
wahrscheinlich mit vertretbarem Aufwand auch in Zukunft mithalten
können. Was vertretbar bedeutet, das hängt natürlich von dir ab, ich
hatte meistens nach der Faustregel "1 Tag vor der Kursarbeit lernen
reicht für 'ne 09" gearbeitet und das hat eigentlich immer funktioniert,
sogar im Abitur. Wenn du bessere Noten willst, musst du wahrscheinlich
mehr tun, wenn du einfach irgendwie durchkommen willst und ein gewisses
Verständnis für die Materie hast, dann reicht es evtl. sogar schon aus
regelmässig den Unterricht zu besuchen.

Was du auf jeden Fall tunlichst unterlassen solltest, dass ist
irgendwelche Fächer nach Noten auszusuchen. Mach das, was dich auf
deinem Weg weiter bringt. Wenn du noch nicht weisst, was du nach der
Schule machen willst, dann mach das was dir am meisten Spass macht.
Sobald du Spass an einem Fach hast, kommt der Erfolg eigentlich von
alleine.

Und merke: Jeder Mensch ist anders begabt und lernt anders. Wir hatten
damals in Physik Leistung einen Mitschüler, der ohne sich anzustrengen 3
Jahre durchgängig 15 Punkte geschrieben hat. Dann hatten wir einen, der
hat sich bald totgeschuftet und kam trotzdem nie über eine 02
hinaus. Welche Antwort erhälst du wohl zur Schwierigkeit des Kurses, wenn du
beide fragst?

Also: Lass dich nicht von solchen Aussagen von deiner Kurswahl
abbringen. Wenn es dir Spass macht, dann mach es. Wenn nicht, dann lass
es bleiben.

Gruss Marcel

[u]

danke euch

Post by Marcel Noe

Post by ühwirth
Wer hat das Abitur gerade in BW gemacht und kann von eigenen Erfahrungen
berichten?

Ich bin zwar nicht in Baden Würtemberg sondern in Rheinland-Pfalz zur
Schule gegangen, aber ich denke zum Thema Abitur und Leistungskurse (was
wohl in etwa den BW Profilfächern entspricht) ist es doch überall
ziemlich ähnlich: Es wird masslos überdramatisiert. Teilweise von den
guten Schülern, damit ihre Leistung höher geschätzt wird, teilweise von
den schlechten, um eine Entschuldigung für ihre Leistungen (oder das
Ausbleiben selbiger) zu haben.
Wenn du bisher gut mit dem Fach zurrecht gekommen bist, wirst du
wahrscheinlich mit vertretbarem Aufwand auch in Zukunft mithalten
können. Was vertretbar bedeutet, das hängt natürlich von dir ab, ich
hatte meistens nach der Faustregel "1 Tag vor der Kursarbeit lernen
reicht für 'ne 09" gearbeitet und das hat eigentlich immer funktioniert,
sogar im Abitur. Wenn du bessere Noten willst, musst du wahrscheinlich
mehr tun, wenn du einfach irgendwie durchkommen willst und ein gewisses
Verständnis für die Materie hast, dann reicht es evtl. sogar schon aus
regelmässig den Unterricht zu besuchen.
Was du auf jeden Fall tunlichst unterlassen solltest, dass ist
irgendwelche Fächer nach Noten auszusuchen. Mach das, was dich auf
deinem Weg weiter bringt. Wenn du noch nicht weisst, was du nach der
Schule machen willst, dann mach das was dir am meisten Spass macht.
Sobald du Spass an einem Fach hast, kommt der Erfolg eigentlich von
alleine.
Und merke: Jeder Mensch ist anders begabt und lernt anders. Wir hatten
damals in Physik Leistung einen Mitschüler, der ohne sich anzustrengen 3
Jahre durchgängig 15 Punkte geschrieben hat. Dann hatten wir einen, der
hat sich bald totgeschuftet und kam trotzdem nie über eine 02
hinaus. Welche Antwort erhälst du wohl zur Schwierigkeit des Kurses, wenn du
beide fragst?
Also: Lass dich nicht von solchen Aussagen von deiner Kurswahl
abbringen. Wenn es dir Spass macht, dann mach es. Wenn nicht, dann lass
es bleiben.
Gruss Marcel
--
...:::: Marcel "Inode" Noe [http://inode.xcore.net] ::::....
"Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten"

[Felix Berkhahn]

Hallo Dennis,

ich gehe auch in BW auf die Schule (jetzt 13. Klasse, mache also 2005 mein
Abitur) und habe Chemie als Profilfach gewählt.

Ich würde den Chemieunterricht nicht als außerordentlich anspruchsvoll
ansehen. Sicherlich, man muss wie in jedem anderen Fach einfach ein gewisses
Grad an Einsatz bringen, sonst verliert man leicht den Anschluss/die Lust.
Aber allgemein sind die Themen, die erarbeitet werden, nicht zu tief, als
dass man sie nicht verstehen könnte. Wenn du bisher eine zwei in Chemie
hattest, und - was sehr wichtig ist - Spaß an diesem Fach besitzt, dann ist
es sicherlich das Richtige für dich. Überhaupt halte ich es für das
Wichtigste bei der Wahl der Fächer (auch später bei der Wahl deines
Studienganges), dass du dich für die Gebiete entscheidest, für die du am
meisten Freude und Interesse aufbringen kannst - dann hast du am meisten
davon, es ist keine Quälerei, und meistens klappts dann auch mit den Noten.

Dennoch will ich dir zwei Sachen bezüglich des Chemieunterrichts vorweg
nehmen:
Erstens solltest du keine Abneigung gegen Experimente/Praktika haben. Diese
nehmen einen großen Teil der zu Verfügung stehenden Unterrichtszeit ein und
fließen auch maßgeblich mit in die Notengebung ein (z.B. durch die
Auswertung der Praktikumsprotokolle).
Zweitens solltest du auch keine Abneigung gegen Physik bzw. Mathematik
haben. In vielen Gebieten der Oberstufenchemie musst du einfach Rechnen
können, und auch elementare physikalische Größen wie z.B. die Spannung,
Stromstärke etc. sowie eine grundlegende Vorstellung vom Atombau sollten dir
bekannt sein. In der Gleichgewichtslehre, Elektrochemie, Energetik ist ein
gewisses Verständnis im Umgang mit mathematischen Gleichungen erforderlich,
z.B. solltest du auch schon wissen was ein Logarithmus ist. Das soll dich
nicht abschrecken, oft wird der entsprechende Stoff ja auch
wiederholt/eingeführt.


Grüße,
Felix

Post by ühwirth
Hallo,
ich möchte mich mal erkundigen, wie das
Oberstufen-Niveau im Fach Chemie ist.
Ich komme nun in die 12. Klasse (von 13) und habe Chemie als Profilfach
gewählt. Seither (Klasse 9-11) hatte ich immer ne 2 in Chemie und der
Fachlehrer meinte ich sei dafür geeignet. Was allerdings in der Abizeitung
über die Schwierigkeit stand, macht mir ein bisschen sorgen.
Wer hat das Abitur gerade in BW gemacht und kann von eigenen Erfahrungen
berichten?
Danke
ühwirth